Von der einen weißen Pracht in die andere und dazwischen nach Kappadokien

Wer hätte das gedacht, dass wir am 16. November in der Türkei schon mit Schnee zu kämpfen haben? Letzte Nacht übernachteten wir auf 1500m Höhe und mussten heute über einen Pass auf etwa 1800m fahren. Schneefall war vorausgesagt, aber als es am Morgen dann wirklich anfing rund um uns weiß zu werden, wurde es uns schon ein wenig mulmig. Ziemlich bald steckten wir auch schon im Schneechaos. Reihenweise Autos und LKW blieben auf der Schneefahrbahn stecken und es schien nichts mehr weiterzugehen. Wolfi merkte aber zum Glück ziemlich schnell, dass unser Mobil recht gut durch den Schnee kommt und nutzte jede Gelegenheit, sich zwischen den stehenden Fahrzeugen durchzuschlängeln und uns so weiter vorwärts zu bringen. Im Nachhinein wars fast ein Spaß, aber nur, weil Wolfi mittlerweile echt ein Könner am Steuer unseres Mobils ist und sich niemals unterkriegen lässt!

Ja, die andere weiße Pracht war nicht so spektakulär, aber witzig. Vor einer Woche besuchten wir die Kalkterrassen von Pamukkale. Dort war es wunderbar warm und richtig angenehm nur barfuß gehen zu dürfen. Erik hat es sogar so gut gefallen, dass er sich gleich ganz ausziehen und baden wollte. Er hatte riesige Freude beim Waten durch den Bewässerungskanal und war nach den weißen Felsen sicher die zweite große Attraktion und die meistfotografierte Person an diesem Tag!

Und… die Woche dazwischen waren wir eben in Kappadokien. Ich muss sagen, es wundert mich nicht, dass so viele Menschen diese Region besuchen. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend!

Wir wanderten ein bisschen durch die Ihlara-Schlucht und schauten dort nur ein paar der unzähligen Felsenkirchen in Kappadokien an. Außerdem kraxelten wir durch die unterirdische Stadt von Kaymakli und hatten eine tolle Begegnung in einem abgelegenen, verlassenen Dorf bei Golgoli. Als wir dort ankamen, waren ein paar Leute in einem der Steinhäuser, hatten Feuer gemacht und saßen gemütlich beisammen. Als wir ein bisschen über die Felsen kraxelten, sprachen sie uns an und luden uns zu ihrer Gesellschaft ein. Da sie alle gut englisch sprachen, konnten wir uns auch unterhalten und erfuhren, dass sie alle Ballonfahrer sind und für Touristen Fahrten über die Schluchten organisieren. Was das für ein Spektakel ist, durften wir zwei Tage später erleben. Wir hatten uns für die Nacht auf einen Hügel neben einen potenziellen Ballon-Startplatz gestellt und gehofft, dass wir am Morgen einen Start beobachten können. Tagsüber jedoch, fuhren dort Touristengruppen mit Quads oder Landrovern umher oder spazierten auf Pferden sitzend durch die tolle Landschaft. Ein Schauspiel! Vor allem, wenn sich am Ende einer Fahrt jede Japanerin einmal auf der Motorhaube für ein Foto in Position wirft 🙂

Am frühen Morgen aber ging es los. Um 6:15 Uhr fuhr das erste Auto mit Ballonkorb am Anhänger auf den Platz. Noch bei Dunkelheit, im schwachen Scheinwerferlicht, konnten wir beobachten wie sich der Ballon mit Luft füllt. Als er sich kurz vor 7 Uhr dem Start näherte, zogen wir uns an und stellten uns aufs Dach von unserem Mobil. Da waren wir wirklich baff! Rund um uns, in allen Richtungen, lagen bzw. standen duzende Ballons dicht an dicht! Als sie losfuhren, waren wir buchstäblich mittendrin! Es war toll!!

Nach etwa einer Stunde konnten wir ihnen während des Frühstücks sogar noch beim Landen zusehen. Und nach einer weiteren Stunde hatten wir auch beobachtet, wie die Ballons wieder verpackt wurden und das Spektakel ein Ende nahm…

So machten wir uns dann auch auf den Weg, verließen Kappadokien und sind jetzt in Richtung Südosten unterwegs. In den nächsten Tagen wollen wir auf den Nemrut Dagi. Hoffentlich ist da noch kein Schnee gefallen, sonst wird nichts aus dem „Götterthron“…

PS: Unsere Visa für Iran haben wir immer noch nicht. Mittlerweile haben wir aber neue Einladungscodes mit denen wir nach Erzurum aufs Konsulat fahren werden und dort hoffentlich den begehrten Stempel in den Pass bekommen!

 

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