Nachdem wir Shiraz verlassen hatten, war unser Ziel möglichst flott nach Bandar Abbas zu gelangen, um am 19.12. die Fähre nach Sharja/U.A.E. zu erreichen, da wir noch zum Dubai Travellers Festival gelangen wollten.
Wir fuhren also am ersten Tag durch eine tolle Landschaft mit Bergformationen, die so unterschiedlich wie beeindruckend waren, und schraubten uns dabei auf Meereshöhe nach unten, um schließlich einen Übernachtungsplatz am Strand zu finden. Dabei war es auch Meter um Meter wärmer geworden und der Sommer zurückgekehrt. Was toll war, außer vor dem Hintergrund, dass ich anfing die iranische Kleiderordnung als unangenehm zu empfinden!
Auf dieser Strecke begegneten wir eigenartigerweise plötzlich einer merklichen Häufung von Wohnmobilen. Als wir alle 17(!) am Abend am Strand wiedertrafen, erklärte sich, dass es eine geführte Tour deutschsprachiger Touristen war, die ein halbes Jahr durch Osten und Orient reisen und dieselbe Fähre zum Ziel hatten. Diese Tatsache sollte uns einige Vorteile aber auch ein paar Nachteile bringen, aber dazu später. An jenem Abend freundeten wir uns aber mit Sabine und Michael aus dem Schwarzwald an und hoffen, dass wir die beiden irgendwann daheim wiedertreffen!
Wir hatten vor, in der Folge zwei Tage etwas mehr zu fahren um dafür einen Tag komplett am Meer stehenbleiben zu können. Der Platz, den wir dafür auserkoren hatten, eignete sich aber leider nicht, da uns unzählige Jugendliche aus dem Dorf mit ihren Mopeds verfolgten und zudem der Weg in die Abgeschiedenheit von mehreren Erdwällen versperrt war, von denen Wolfi eh zwei überwand. Beim dritten mussten wir aufgeben, kehrten zurück und wurden weiterhin so von den Jugendlichen belagert, dass wir trotz schnell nahender Dunkelheit das Weite suchten.
Das brachte mit sich, dass wir am nächsten Tag doch noch einige Kilometer fahren mussten, ehe wir einen Platz fanden, der unserem Tag am Strand würdig war. Aber dann war es perfekt! Wir waren wirklich alleine, so einsam, dass wir den ganzen Tag nackt herumlaufen und baden konnten, wie wir wollten. Bei den Temperaturen und überhaupt – herrlich!!! Wir konnten Ebbe und Flut beobachten, ebenso einen Krebs 🦀, Muscheln sammeln, Wäsche waschen, chillen 😎 und am Abend sogar unsere letzten Würstle grillen.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Bandar Abbas um einen Tag vor Abreise unsere Tickets zu kaufen. Das dauerte auch seine Zeit, ich glaube, fast zwei Stunden waren wir in dem Office. Die Leiter der Reisegruppe kamen gleichzeitig auch dorthin. Zum Glück erst nach uns, sonst hätten wir warten müssen, bis die das 17fach erledigt hatten. Der iranische Guide war uns zudem eine kleine Sprachhilfe und deren Agent für die Abwicklung mit dem LKW konnten wir auch engagieren, was ahnen ließ, dass am Ende alles klappen würde. Für 9Uhr am folgenden Tag verabredeten wir uns mit ihm am Hafen.
Nach einer unruhigen Nacht am Straßenrand waren wir dann mit vollem Tank, Wasser und Kühlschrank am Hafen. Alles klappte gut, dauerte aber den ganzen Tag. Gegen 18 Uhr durften die Fahrzeuge auf die Fähre, wir aber warteten anschließend noch fast 4 Stunden auf das Boarding. Schließlich fuhren wir kurz vor 23 Uhr los. Der Reisegruppe hatten wir zu verdanken, dass wir reibungslos in unserem Mobil übernachten durften, aber dank ihnen war die Fähre halt auch so voll, dass wir uns bis dahin einen Sitzplatz erkämpfen mussten, denn es herrschte strikte Geschlechtertrennung und jede Araberin legte sich sogleich über 4 Plätze um sich ihren Schlafplatz zu sichern…
Gegen 11:30 Uhr legte die Fähre in Sharja/ U.A.E. an und es begann ein Marathon an Formalitäten. Mit 6h waren wir eh recht gut in der Zeit, wären aber vor uns nicht 17 Carnet de passages der Reisegruppe abzufertigen gewesen, wäre es wohl auch schneller gegangen. Wir wollen aber nicht meckern, denn schließlich konnte ich mich mit Erik frei im Mobil und drumherum bewegen, wärend Wolfi alle Stellen ablief, und hatte dabei auch noch Gesellschaft von Sabine und Michael! 🙂
Als wir fertig waren, war es schon dunkel und wir fuhren nur noch 5 km entfernt zum Sharja Beach. Dort konnten wir gratis parken, am nächsten Tag schwimmen gehen und 5 Minuten zu Fuß entfernt sogar noch Wifi nutzen. Also alles grad nicht so schlecht! 🙃
1 Antwort zu Sommer, Sonne, Wartezeit 😎