An Wolfis Geburtstag nahmen wir also die Fähre zurück in den Iran. Es lief alles gut, wir waren das einzige Fahrzeug auf der Fähre und konnten auch in unserem Mobil übernachten. So wie es kam, hatten wir es uns aber nicht vorgestellt…
Kaum waren wir nämlich auf dem Schiff, bekam Erik eine Packung Kekse und einige Bonbons geschenkt. Wir gönnten ihm ein Bonbon, an dem er sich aber leider verschluckte. Zuerst schien es so, als hätte er das Ding einfach runtergewürgt, doch dann kam es retour. Und mit ihm sein gesamter Mageninhalt… 🤢
Das Kind und der Papa, der es auf dem Schoß sitzen hatte, waren vollgekotzt. Somit verabschiedeten wir uns früher als gedacht in unser Mobil und ich begann Wäsche zu waschen…
Zum Glück ging es Erik dann gleich wieder besser, gut geschlafen haben wir trotzdem nicht, da es extrem laut und heiß war.
Zurück im Iran war dann leider ein Feiertag von dem wir nichts gewusst hatten. Es kostete uns drei Stunden und zusätzliche 140 Dollar um abgefertigt zu werden und weiterfahren zu können.
Das taten wir auch sofort, bemerkten aber schnell, dass wir in den Winter fuhren. Starker Regen, später Graupel und Temperaturen unter 10 Grad begleiteten uns nach Kerman. Dort parkten wir zwei Tage bei einem Hotel, das Overlander auf dem Hof stehen und alle Annehmlichkeiten des Hotels mitbenutzen lässt. Auf dem Bazar deckten wir uns mit Lebensmitteln für die folgende Wüstentour ein und kauften auch Kümmel und Pistazien, da die Region für diese Köstlichkeiten bekannt ist.
Und dann fuhren wir in die Wüste Lut. Es sollten fünf Tage bei gutem Wetter mit sommerlichen Temperaturen in der absoluten Einsamkeit und Weite sein. Eine Weite, die mit landschaftlichen Genüssen aufwartete, wie kaum etwas, das wir bisher gesehen haben. Es war einfach nur unbeschreiblich! Wieder einmal so ein Stückchen Land für das wir vor vier Monaten aufgebrochen sind, obwohl wir damals nicht mal im Ansatz ahnten, was wir alles entdecken würden…
Ganz ohne Pannen blieb dieser Ausflug aber leider auch nicht. Vom Ventilator im Motorraum brach ein Stück ab und dieser begann fürchterlich zu eiern. Wolfi behob das Problem vorläufig, indem er das gegenüberliegende Teil ebenfalls absägte, damit sich der Ventilator wieder gleichmäßig drehte. Einen Tag später bemerkten wir aber, dass das abgebrochene Teil ein Kabel zur Standheizung abgehauen hatte und es folgte eine weitere Reparatur in der Wüste.
Nur gut, dass wir den Mechaniker mitgenommen haben 😉!