… auf der Hitliste der schlechtesten Straßen, die wir je gefahren sind.
Auch sonst haben wir uns nicht unbedingt mit diesem Land anfreunden können. Dabei bin ich sicher, dass mir am Ende nicht nur die wunderschönen, bunten Kopfbedeckungen der turmenischen Frauen gefallen hätten, wenn uns das Land nur die Chance gegeben hätte, es näher kennenzulernen. Aber nein! Ein Transitvisum und genau fünf Tage Zeit, um auf einer genau festgelegten Strecke (von einem GPS Tracker im Auto kontrolliert) das Land zu durchqueren. Und für dieses „Entgegenkommen“ wurden uns noch $210 berechnet, unter anderem Miete für unsere eigenen Überwachung…
Und dann geht ein ganzer Tag auch noch an der Grenze drauf…
Wir standen um 8:15 Uhr auf der iranischen Seite. Dort ließ man uns erstmal warten. Zweieinhalb Stunden später dachten wir, das Schlimmste hinter uns zu haben und fuhren optimistisch auf die turkmenische Seite. Wir sollten enttäuscht werden… Es dauerte vier Stunden! Inklusive Zeitverschiebung war es dann 16:30 Uhr als wir endlich durch waren.
Das Schlimmste aber kam noch! Die „Straße“, die wir nun entlang fuhren, wurde mit jedem Kilometer schlimmer. Zwischen all den Schlaglöchern war zeitweise nichts mehr zu finden, das man Straße nennen konnte. Es war eine einzige Katastrophe, sogar im Schritttempo! Durchschnittsgeschwindigkeit 10km/h …
Und mit jedem Kilometer sank unsere Laune bis hin zur Aggression und einem Hass auf dieses Land. Nur, das war immer noch nicht alles. Als wir schließlich einen Platz für die Nacht gefunden hatten und in den Container kletterten, lag unser halber Kühlschrankinhalt in einer Lache aus Joghurt am Boden. Der Kühlschrank selbst war fest verschlossen, was den Schluss zuließ, dass die Beamten an der Grenze die Sachen herausgeräumt hatten, ohne dass wir es bemerkt hatten. Jedenfalls waren wir eh schon müde, hungrig, angestrengt und gereizt und mussten dennoch erstmal saubermachen. Und zu allem Überfluss hatte Erik natürlich überhaupt nicht verstanden was passiert war und warum er nicht rein und das Joghurt nicht essen durfte …
Der zweite Tag konnte uns immerhin etwas versöhlicher stimmen. Die Straße wurde sukzessive besser, bis wir sogar eine Hauptverkehrsstraße erreichten, die sogar bis zu 80km/h zuließ, trotzdem aber in einem schlechten Zustand war. Unsere Meinung, ließ sich dennoch nicht mehr ändern: Wir wollten so schnell wie möglich raus aus Turkmenistan und wieder Reisende sein!
Zum Glück gelang uns das am dritten Tag. An der Grenze dauerte es zwar insgesamt auch vier Stunden, aber wir freuten uns einfach nur auf Usbekistan, das uns mit den ersten blühenden Bäumen frühlingshaft empfing!
Abschließend müssen wir noch von unseren letzten zwei Tagen in Iran berichten, die hatten es nämlich auch in sich…
Wie hatten ja sie Werkstatt am Mittwoch Mittag verlassen, wollten gemütlich zur Grenze fahren um diese am Donnerstagmorgen zu überqueren. Auf dem Weg, bzw in der Grenzstadt wollten wir noch volltanken und unser letztes Geld für Lebensmittel ausgeben.
Als wir jedoch an der Tankstelle den Motor abstellten, wollte dieser nicht mehr anspringen… Wolfi also wieder „unters“ Auto, Problem eruieren, reparieren. Dabei entdeckten wir grossen Ölverlust an der Vorderachse. Wir hatten doch gerade das Öl wechseln lassen…
Danach fuhren wie weiter in die Stadt und gingen einkaufen. Als wir wieder weiterfahren wollten, fuhr die Polizei hinter uns her und hielt uns auf. Natürlich konnte sich keiner verständlich machen, aber wir mussten ihnen nachfahren, warten, nachfahren, warten und schließlich vor dem „Roten Halbmond“ warten. Mittels Google ließ sich dann herausfinden, dass sie es zu unsicher fanden, dass wir unbewacht die Nacht verbringen und waren am Überlegen und Diskutieren wo sie uns nun hinbringen würden. Nach einer Ewigkeit stellten wir uns dann auf den Parkplatz eines Hotels am Stadtrand. Die Polizei endlich losgeworden, mussten wir erstmal etwas essen und Wolfi gleich nochmal den LKW checken. Er befand, dass unser Problem mit dem Ölverlust so ernst war, dass die einzig sinnvolle Entscheidung wäre, nochmal zurück in die Werkstatt zu fahren. Wir machten Erik also bettfertig, setzen ihn in seinen Kindersitz und fuhren nach 20 Uhr nochmal zurück. Erik schlief auch gleich ein, für Wolfi war es aber eine Nachtschicht. Fast drei Stunden Fahrt und dazwischen nochmal unters Auto, weil der Motor schon wieder keinen Diesel bekam… zum Verzweifeln!
Genauso wie die Tatsache, dass nun nochmal ein Tag in der Werkstatt folgte, an dem Erik und ich keinen Auslauf bekamen. Der Ölverlust an der Achse wurde behoben und Wolfi baute noch eine neue elektrische Dieselpumpe ein (zum Glück hatten wir eine Ersatzpumpe dabei). Und natürlich dauerte es dann nochmal bis 18 Uhr bis wir wegfahren konnten. Also am Donnerstag gleich nochmal eine Nachtfahrt in die andere Richtung! Und auch diesmal, war das leidige Problem mit der Dieselzufuhr noch nicht gelöst. Wir blieben wieder stehen und Wolfi war wieder am montieren. Konnte aber diesmal, wie es scheint, das eigentliche Problem finden und beheben. Eine der Pumpen hatte Luft angesaugt. Diesbezüglich sind wir nun guter Hoffnung und zum Glück wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, was uns am nächsten Tag und an der Grenze erwarten würde…